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„Ein ereignisreiches, aber auch erfolgreiches Jahr liegt hinter uns“

Generalversammlung der Raiffeisen Ostmünsterland tagt im Hotel Kröger in Ostenfelde

Draußen vor der Eingangstür war kein freier Parkplatz im weiten Umkreis zu finden. Gleiche Situation drinnen: Alle Sitzplätze im großen Saal vom Hotel Kröger in Ostenfelde waren besetzt. Für die Führungsgremien der Raiffeisen Ostmünsterland der Regelfall und immer wieder Grund zu großer Zufriedenheit: Wenn Aufsichtsrat, Vorstand und Geschäftsführung ihre Mitglieder zur Generalversammlung einladen, ist das Interesse groß.

So auch diesmal: Im Blickpunkt der vom Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Kampmann wie gewohnt souverän geleiteten Versammlung standen der Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022/2023, der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sowie der Vortrag von Holger Stanislawski zum Thema „Vom Bundesligatrainer zum Unternehmer“.  Neben all den Regularien kam aber auch der persönliche Austausch der Mitglieder und Gäste beim gemeinsamen Abendessen nicht zu kurz.

„Ein ereignisreiches, aber auch erfolgreiches Geschäftsjahr liegt hinter uns“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Kampmann. „Wir sind mit den gegebenen und gut genutzten Marktchancen zufrieden“, stellte Vorstandsvorsitzender Hubert Höner in seinem Lagebericht fest. „Gemeinsam sind wir gut durchs letzte Jahr gekommen“, bilanzierte Geschäftsführer Michael Loddenkötter. 

In dem von Michael Loddenkötter vorgelegten Jahresabschluss sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung per 30. Juni 2023 ergibt sich folgendes Bild: Insgesamt erwirtschaftete die Raiffeisen Ostmünsterland Umsatzerlöse in Höhe von 89,1 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von 15,4 Prozent. Ausgelöst wurde der deutliche Anstieg durch preisbedingte Zuwächse im Handel mit Futtermitteln sowie mit Brenn- und Treibstoffen. 

Die Finanzlage ist geordnet, die Ertragslage zufriedenstellend. Der Rohgewinn konnte gesteigert und ein Jahresüberschuss in Vorjahreshöhe erwirtschaftet werden. Nach einstimmigem Beschluss der Versammlung werden die 662 Mitglieder mit einer zweiprozentigen Dividende sowie eine Warenrückvergütung in Höhe von 0,2 Prozent am Jahresüberschuss beteiligt. Zudem werden die Rücklagen gestärkt. 

Hauptumsatzträger war nach wie vor das landwirtschaftliche Geschäft (Futtermittel, Getreide, Düngemittel). Ausgelöst durch den anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft gab es zum Teil leichte Rückgänge bei der umgesetzten Tonnage. Ausfälle in der Produktion musste die Raiffeisen Ostmünsterland im November und Dezember 2022 beim eigenen Kraftfutterwerk am Hauptstandort in Beelen in Kauf nehmen. Das Kraftfutterwerk wurde ab Frühjahr 2022 bis zum Neustart im Dezember mit einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro („die größte Investition unserer Unternehmensgeschichte“, so Norbert Kampmann) modernisiert und erweitert. Hier wird vorwiegend Getreide aus regionaler Produktion kunden- und bedarfsgerecht hergestellt. „Unser Angebot an alle Landwirte, ihre Futtermittel hochwertig, nachhaltig und regional zu beziehen“, betonte Michael Loddenkötter. Kapazitäten seien dafür vorhanden. Im Einzelhandel blieben die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant.

Auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr war trotz weiter schwieriger Rahmenbedingungen von Optimismus geprägt. „Insgesamt sieht der Vorstand positiv in die Zukunft“, erklärte Vorstandsvorsitzender Hubert Höner.

Im weiteren Verlauf wurden Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig entlastet. Ebenso einstimmige Beschlüsse gab es bei den turnusgemäß anstehenden Wahlen: Hubert Höner (Ennigerloh) und Robert Ostermann (Beelen) wurden erneut in den Vorstand gewählt. Wieder in den Aufsichtsrat ziehen Norbert Havelt (Beelen), Peter Hunkenschröder (Westkirchen) und Bernd Burbank (Milte) ein.  Für 44-jährige Mitarbeit geehrt wurde Disponent Willi Quante. Ludger Plesner kann auf 40 Jahre am Standort Milte zurückblicken.

„Ich bin der Nachtisch. Lecker Schnitzel gab es ja schon.“ Mit diesem launigen Statement leitete Gastreferent Holger Stanislawski seinen frei gehaltenen Vortrag ein. Sein Thema: „Vom Bundesligatrainer zum Unternehmer“. Reichlich Erfahrungen und Erfolge hat der „Hamburger Jung“ in beiden Bereichen vorzuweisen. Anders denken, Gewohntes durchbrechen – das war und ist seine Devise. Ob bis 2014 als Bundesligatrainer bei St. Pauli, Hoffenheim und Köln oder seitdem als Betreiber des mit rund 7.500 Quadratmeter Verkaufsfläche und 41 Millionen Euro Jahresumsatz größten REWE-Marktes in Norddeutschland. Das Besondere des Hamburger Supermarktes: Hier können Kinder in einer 200 Quadratmeter großen „Arena“ Fußball spielen, während die Älteren in Ruhe ihren Erlebniskauf genießen können. Erklärtes Ziel aller Aktionen wie dem Wein-Tasting, den Fische-Abenden oder der Single-Night bis weit nach Mitternacht zwischen den Verkaufsregalen ist der persönliche Austausch. „Denken Sie um die Ecke, es tut nicht weh“, lautet „Stanis“ Erfolgsrezept. Von ihm ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen.

Im Bild: Auf der Generalversammlung der Raiffeisen Ostmünsterland wurden Norbert Havelt (Mitte), Peter Hunkenschröder (3.v.li.) und Bernd Burbank (re.) erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Wieder in den Vorstand gewählt wurden Hubert Höner (2.v.r.) und Robert Ostermann (3.v.re.). Es gratulieren Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Kampmann (li.) und Geschäftsführer Michael Loddenkötter (2.v.li.).