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„Gemeinschaftlich, wirksam und innovativ“

Zufriedene Gesichter bei der 31. ordentlichen Vertreterversammlung der Rinder-Union West eG in Hamm

Das Jahr 2022/23 war für die Rinder-Union West eG ein besonderes Jahr, in dem sie ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Doch es war auch ein Jahr, das von vielen Herausforderungen geprägt war, allen voran der anhaltende Krieg in der Ukraine, der weiterhin weitreichende Auswirkungen auf fast alle Wirtschaftsbereiche hatte. Trotz dieser Herausforderungen blickt die RUW auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. 

Zufrieden zeigten sich der Aufsichtsratsvorsitzende Georg Geuecke, der Vorstandsvorsitzende Heinrich Buxtrup sowie die Geschäftsführer Dr. Michael Steinmann und Dr. Jens Baltissen der Rinder Union-West eG bei der diesjährigen Vertreterversammlung in den Zentralhallen in Hamm. Sie konnten den RUW-Vertreterinnen und -Vertretern sowie den Gästen eine gute Geschäftsentwicklung für 2022/23 präsentieren.

Der RUW-Geschäftsbericht 2022/23 stand unter den Schlagworten „Gemeinschaftlich, wirksam und innovativ“. Die merklich gestiegene Gesamtleistung der Rinder-Union West – seit 30 Jahren als eines der größten Unternehmen für Rinderzucht, -besamung und -vermarktung in Deutschland – im Geschäftsjahr 2022/23 belief sich auf 54,8 Millionen Euro gegenüber 50,1 Millionen Euro im Vorjahr. Es wurde ein Betriebsergebnis von rund 2,0 Millionen Euro erwirtschaftet. Die solide Geschäftsentwicklung hat die RUW veranlasst, eine Warenrückvergütung in Höhe von 600.000 Euro in die Bilanz einzustellen und an die Mitgliedsbetriebe auszuschütten.

Nach vielen Jahren mit deutlichen Rückgängen der Besamungszahlen konnte das Niveau der gemeldeten Gesamtbesamungen gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr nahezu zugehalten werden. 600.882 Gesamtbesamung bedeuteten eine leichte Reduzierung von -0,2 Prozent. Beim direkten Spermaabsatz im eigenen Zuchtgebiet wurden mehr Portionen verkauft als im Vorjahr, woraus eine Umsatzsteigerung resultierte. Insgesamt wurden knapp 400.000 Portionen direkt an die Eigenbestandsbesamer (EBB) und Behälterbesitzer verkauft. Im Geschäftsbereich Besamung wurde ein wertmäßiger Gesamtumsatz von knapp 24 Millionen Euro erzielt (+12,5 Prozent).

Die allgemeinen Rahmenbedingungen beeinflussten auch die Zucht- und Nutzviehvermarktung erheblich. Während zu Beginn des Geschäftsjahres das hohe Milchpreisniveau und die Aufhebung der Einschränkungen aufgrund des Blauzungenvirus (BTV 8) im Süden des RUW-Gebietes einen positiven Einfluss mit sich brachten, sorgten die Exporteinschränkungen der Regierung für Drittlandsexporte und das erneute Auftreten der Blauzungenkrankheit (BTV 3) – diesmal in NRW – für schwierigere Absatzmöglichkeiten. Die Gesamtstückzahl lag dabei mit 41.607 vermarkteten Tiere um +0,2 Prozent über der des Vorjahres. Aufgrund der hohen Zucht- und Nutzviehpreise konnte der Umsatz inkl. Provisionen um 7,8 Prozent auf 42,1 Millionen Euro spürbar zulegen.

Gemäß dem Trend der letzten Jahre sank die Zahl der Holstein-Herdbuchkühe erneut. Insgesamt um 10.928 Stück (-3,6 Prozent). Die Zahl der Herdbuchbetriebe ging um 130 auf 2.603 Betriebe zurück. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht stiegen im Geschäftsjahr 2022/2023 auf knapp 2,6 Millionen Euro.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Franz-Josef Aussel, Hans Wilhelm Derksen, Bernd Ehl, Jochen Kanning und Martin Schmidt wiedergewählt.

Über die Rinderzucht von Morgen referierte abschließend Gastreferent Dr. Reinhard Reents, Geschäftsführer der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit, Verden). Er zeigte auf, welche Daten und Datenquellen die modernen Milchviehbetriebe heutzutage und in Zukunft benötigen, um effizient zu wirtschaften und veranschaulichte, dass der Einsatz von modernen IT-Technologien in der Milchproduktion und die daraus resultierenden Sensordaten eine zunehmende Bedeutung für ein erfolgreiches Betriebs- und Herdenmanagement einnehmen werden.

Foto: RUW