Zum Hauptinhalt springen

„Im Markt sehr gut behauptet“

GFS-Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG legt auf Vertreterversammlung positive Geschäftszahlen für 2023 vor

Mehr Umsatz, mehr verkaufte Spermatuben der Zuchteber und mehr Angebote für die Mitglieder. Die GFS-Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG hat das Geschäftsjahr 2023 mit positiven Ergebnissen abgeschlossen. „Insgesamt ist das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich verlaufen“, fasste Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs in ihrem Lagebericht zusammen. „Die GFS hat sich im Markt sehr gut behauptet. Das ist nicht selbstverständlich“, bilanzierte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Horstmann, auch im Namen des Vorstandsvorsitzenden Paul Hegemann, auf der gut besuchten Vertreterversammlung in Saerbeck.

Wie Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs und der für die Finanzen zuständige Prokurist Gregor Wenning nach der Begrüßung von Jürgen Horstmann im Lagebericht und bei der Vorlage des Jahresabschlusses für 2023 mitteilten, hat die Spezialgenossenschaft für Sauenhalter mit Sitz in Ascheberg im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von rund 21,4 Millionen Euro erzielt – nach rund 18,8 Millionen Euro in 2022. Als Gründe für die deutlich positive Entwicklung nannte Wenning höhere Ferkelpreise sowie den Mehrverkauf an Spermatuben der rund 2.100 Zuchteber verschiedenster Rassen, die an den sechs Stationen in NRW, Hessen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt für die Mitglieder und Kunden gehalten werden. Erfolgreich ist die GFS zudem in zahlreichen Projekten im FBF-Forschungsverbund in den Bereichen Reproduktion und Genom Schwein.

Insgesamt 3,886 Millionen Spermatuben wurden verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 3,95 Prozent. Rückläufig waren hingegen die Betriebsbesuche des Scannerservices für Trächtigkeitsuntersuchungen. Die Anzahl verringerte sich um 6,7 Prozent auf 16.343. Hier machte sich der anhaltende bundesweite Rückgang der Sauenhalter und den gehaltenen Tieren bemerkbar. So hat sich die Zahl der Sauen im Bestand von 2,81 Millionen im Jahr 2003 bis heute mit rund 1,39 Millionen Sauen nahezu halbiert. Ebenso nahezu halbiert hat sich die Zahl der Sauenhalter in Deutschland in diesem Zeitraum.

Als Jahresüberschuss der GFS werden nach Vorwegzuweisung in die Rücklagen 590.000 Euro ausgewiesen. Das Jahr 2022 hatte man noch mit 265.000 Euro Verlust abgeschlossen.  Der Erfolg in 2023 sei durch Optimierungen der Arbeitsabläufe in den Bereichen Logistik und Vertrieb sowie durch Anpassungen in den Kostenstrukturen gelungen, erläuterte Wenning.  „Die gute Marktlage im Schweinesektor lässt für die GFS ein positives Ergebnis in 2024 erwarten“, zeigte sich Wenning optimistisch.

Auch die Tochtergesellschaft GFS-Top-Animal-Service GmbH hat das Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen. Mit einem Plus von sieben Prozent auf 13,9 Millionen Euro hat die GmbH den Umsatz im Vorjahresvergleich mit landwirtschaftlichem Zubehör und Bedarfsartikeln erhöht. Der aktuelle Katalog hat ein neues Design erhalten und der Webshop bietet den Nutzern nun noch mehr Funktionalitäten, erläuterte Prokurist Lukas Portmann. Ein hohes Wachstumspotenzial sieht die GFS-Top-Animal-Service GmbH-Geschäftsführung in der Kooperation mit der Rinder-Union West eG in Münster (NRW) und der bundesweit aktiven Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG in Neumünster (Schleswig-Holstein).

Nach dem anschließenden Bericht des Aufsichtsrats und dem Prüfungsbericht wurden nach einstimmigem Beschluss der Versammlung Vorstand, Geschäftsführung und Aufsichtsrat entlastet. Erneut und einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt wurden Heinrich Buxtrup als Vertreter der Rinder-Union West eG sowie die freien Sauenhalter Jörn Harink, Michael Haselhoff, Ludger Overhues und Johannes Wildenhues. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Katharina Nyenhuis und Anna Gröver. Auch hier gab es jeweils 100 Prozent Zustimmung. Nach 27 Jahren im ehrenamtlichen Aufsichtsrat wurde Wilhelm Schulte-Remmert feierlich verabschiedet.

„Wie entwickele ich unseren Betrieb für die Zukunft?“ Zu diesem Thema referierte abschließend Andreas Kornmann. Der Landwirt aus Romrod-Zell im hessischen Vogelsbergkreis hat den Familienbetrieb nach der Hofübergabe durch seinen Vater innovativ und nachhaltig ausgerichtet und auf drei Standbeine gestellt: die Bewirtschaftung von 220 Hektar Ackerland, Energieerzeugung durch Photovoltaik mit 750 kW-Leistung und Schweinehaltung, insbesondere der Sauenhaltung. 600 Zuchtsauen hat Andreas Kornmann inzwischen eingestallt, zudem betreibt er 2.300 Ferkelaufzuchtplätze. Die Tiere werden mit Hilfe modernster Fütterungstechnik gehalten. Eine Besonderheit ist der großzügig angelegte Besucherraum für die interessierte Öffentlichkeit mit Blick auf die Bewegungsbuchten der Tiere. Allein rund 20 Schulklassen im Jahr nutzen dieses Angebot. „Tierwohl geht auch in großen Ställen. Das müssen wir zeigen“, betonte Andreas Kornmann.