Zum Hauptinhalt springen

Raiffeisen Steverland eG

Raiffeisen Steverland eG

Erfolgreich in schwierigen Zeiten

Erhebliche Zuwächse im Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2022

Generalversammlung tagt in der Geschäftsstelle in Nottuln

Drei Prozent Dividende für die 775 Mitglieder

Wahlen zum Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstellung der Fusionspläne mit der Raiffeisen Coesfeld-Ahaus

Nottuln. Über einen regen Zuspruch der Mitglieder freut sich jeder Verein und jede Vereinigung, wenn zur jährlichen Mitgliederversammlung gerufen wird. Das gilt auch für die Raiffeisen Steverland. Und so freute sich Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Schulze Höping auch im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat über die „stattliche Zahl“ der Mitglieder auf der diesjährigen Generalversammlung in der neu errichteten und festlich geschmückten Lagerhalle am Standort in Nottuln. „Schön, dass die Bude wieder voll ist“, ergänzte Vorstandsvorsitzender Stefan Schulze Frenking. 

Viele Zahlen, Daten und Fakten zum zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 sowie Informationen zur geplanten Fusion mit der benachbarten Raiffeisen Coesfeld-Ahaus und ihrer Tochtergesellschaft Raiffeisen Münsterland West standen als wesentliche Punkte auf der Tagesordnung. Zudem wurde der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Georg Budde mit Erreichen der Altersgrenze feierlich aus dem Ehrenamt entlassen und für seine Verdienste mit der Raiffeisennadel in Silber des Deutschen Raiffeisenverbandes geehrt. „Eine Wiederwahl war leider nicht mehr möglich“, bedauerte Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Schulze Frenking. 1994 wurde Georg Budde erstmals in den Aufsichtsrat der damaligen Raiffeisengenossenschaft in Appelhülsen gewählt. „Sie haben seitdem die Entwicklung Ihrer Genossenschaft zur heutigen Raiffeisen Steverland maßgeblich mitgestaltet“, betonte Dr. Christian Degenhardt vom Raiffeísenverband Westfalen-Lippe in seiner Laudatio.

Die Zahlen sind beeindruckend, erzielt unter schwierigen Rahmenbedingungen und in stark schwankenden Märkten. Für die Raiffeisen Steverland stand das zurückliegende Wirtschaftsjahr 2022 ganz in Zeichen des Kriegs in der Ukraine und dessen Folgen für die gesamte Wirtschaft in Deutschland. „Die Turbulenzen an den Fleisch-, Milch- und Futtermärkten erhöhten den Druck auf die hiesige landwirtschaftliche Produktion“, erläuterte Geschäftsführer Michael Grewe. Verbunden war dies mit extremen Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten. Dazu kommen geänderte gesellschaftliche Erwartungen. „Von Strukturwandel kann hier keine Rede mehr sein, die gesamte Branche befindet sich in einem Strukturbruch“, bilanzierte Grewe.

Dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Geschäfte der Raiffeisen Steverland. So stieg der Gesamtumsatz vor allem wegen der stark gestiegenen Preise im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent auf 85,5 Millionen Euro. Stärkster Umsatzträger ist nach wie vor das landwirtschaftliche Warengeschäft, gefolgt vom Viehgeschäft, den Tankstellen und Energiesektor sowie dem Einzelhandel. Eine rückläufige Entwicklung im Mengenabsatz gab es aufgrund erheblich gesunkener Tierbestände im Geschäftsgebiet bei Futtermitteln. Der Bereich Agrarerzeugnisse (Getreide, Raps, Raustoffe) litt unter der geringeren Ernte. Deutliche Steigerungen gab es beim Handel mit Düngemitteln. Im Viehhandel wurden insgesamt 159.000 Schweine und Ferkel vermarktet. Der Einzelhandel in den Raiffeisenmärkten war „nach der tollen Entwicklung in der Pandemiezeit“, so Grewe, durch Kaufzurückhaltung als Folge der hohen Inflation gekennzeichnet. Insgesamt zeigte sich der Geschäftsführer mit dem Jahresergebnis zufrieden.

Erfolgreich ins neue Jahr ist die Raiffeisen Steverland auch ins neue Jahr gestartet. „Ende Mai 2023  liegt der Umsatz deutlich über dem Vorjahresniveau“, so Grewe Die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und die erheblichen Preissteigerungen für Rohstoffe bedeuteten allerdings „große Risiken im Handelsgeschäft“. „Wir arbeiten sehr intensiv daran, den Umsatz der einzelnen Unternehmensbereiche zu steigern“, versicherte der Geschäftsführer. „Ihnen allen vielen Dank für das gute Vertrauen in Ihre Genossenschaft.“ 

Nach dem Bericht des Aufsichtsrats durch Clemens Freiherr von Twickel und dem Bericht über die gesetzliche Prüfung waren die weiteren Beschlüsse nur noch Formsache. Der erwirtschaftete Jahresüberschuss wird einerseits den Rücklagen zugeführt, andererseits nach einstimmigem Beschluss der Mitglieder als dreiprozentige Dividende sowie Warenrückvergütung an die 775 Mitglieder ausgeschüttet. Vorstand und Aufsichtsrat wurde jeweils einstimmig Entlastung erteilt. Erneut in den Aufsichtsrat gewählt wurden Johannes Schulze Höping und Hubertus Fasselt. Für Georg Budde rückt – ebenfalls einstimmig gewählt – Konstanze Lülf neu in den Vorstand nach.

Anschließend standen Information von Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung zur geplanten Fusion mit der benachbarten Raiffeisen Coesfeld-Ahaus im Mittelpunkt. „In sehr konstruktiver Atmosphäre und auf Augenhöhe haben wir in den letzten Monaten einen Vorschlag zur gemeinschaftlichen Entwicklung der Unternehmen erarbeitet“, erläuterte Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Schulze Frenking Die Vorbereitungen konnten ohne zeitlichen und wirtschaftlichen Druck getroffen werden. „Beide Seiten stehen wirtschaftlich gut da.“ Erklärtes Ziel sei es, die Herausforderungen der Zukunft – insbesondere steigender Wettbewerb, die Zunahme gesetzlicher Auflagen und Kosten sowie wachsende Nachfrage an Beratungskompetenz für die landwirtschaftlichen Betriebe – mit vereinten Kräften zu bewältigen. Die Ansprechpartner vor Ort sollen erhalten bleiben. Sorgen um seinen Arbeitsplatz müsse sich auch niemand machen. „Wir wollen alle Geschäftsfelder weiter ausbauen“, betonte Geschäftsführer Michael Grewe. Zum Meinungsaustausch mit den Mitgliedern sind für den Herbst drei regionale Infoveranstaltungen geplant. „Wir freuen uns auf weitere Diskussionen“, versicherte Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Schulze Höping abschließend.

 

Bildzeile

Freuen sich nach der Generalversammlung der Raiffeisen Steverland über erfolgte Neuwahl, Wiederwahl und Ehrung (v.l.): Michael Uckelmann, Georg Budde, Hubertus Fasselt, Stephan Schulze Mönking, Ludger Hidding, Konstanze Lülf, Clemens Freiherr von Twickel, Stefan Schulze Frenking, Philipp Schulze Esking, Michael Grewe, Johannes Schulze Höping.